Modejournal
Die Entwicklung des Modejournals
DIE ENTSTEHUNG DER MODEZEITSCHRIFTEN IM 18 JAHRHUNDERT

Bereits im 15. Jahrhundert erscheinen die ersten Illustrationen. Diese Spottschriften und Informationsblätter wurden häufig mit Holzschnitten illustriert. Der eigentliche Begriff Zeitschrift wird erstmals 1751 nachweisbar.

Ende des 18. Jahrhundert setzt die Illustration der Tagespresse in Europa ein, besonders prägende Zeitschriften dieser Zeit sind die Modezeitschriften „Le cabinet des modes“ (1785-1792) oder „Le Journal des dames et des modes“ (1797-1839). Die Abbildungen bestanden meistens aus Kupferstichen. Die Verbesserung der Fotografie revolutionierte Mitte des 19. Jahrhunderts die Verbreitung von Illustrationen. Der Illustriertenmarkt entwickelte sich zum Massenmarkt.

"Journal des Luxus und der Moderne"
(1786 bis 1827)

Am 22. August 1786 bringt Friedrich Justin Bertuch ein Weimarer Verleger in Zusammenarbeit mit dem Künstler Georg Melchior Kraus als erster in Deutschland eine Zeitschrift für Frauen auf den Markt, das "Journal des Luxus und der Moden". Eine 30 Seiten umfassende lose Blattsammlung mit etwa 25.000 Lesern und Leserinnen. Das "Journal des Luxus und der Moden" gilt als die erste Illustrierte Europas. Das Heft enthielt neben der Entwicklung der aktuellen Mode in den europäischen Metropolen, sowie den aufwendigen kolorierten Kupferstichen auch Informationen über politische Ereignisse, Theater, Innenarchitektur, Musik, Gartengestaltung usw.

Das "Le Journal des dames et des modes"
(1797-1839)

Das „Le Journal des dames et des modes“ eines der ersten Frauenjournale Frankreichs, war eine Luxuszeitschrift für eine exklusive Klientel. Das Magazin erschien alle 3 Monate und hatte eine Auflage von nur 1279 Kopien. Es enthielt 8 Seiten Text, gefüllt mit modischen Gedichten, Modenotizen usw. sowie 1-5 ungebundenen meist farbigen Modezeichnungen. Das Magazin kostete um die 100 Francs jährlich. Talentierte Zeichner wie Horace Vernet und Paul Gavarni waren für die Gestaltung der Kupferstiche verantwortlich, welche überall in der zivilisierten Welt nachgezeichnet wurden. „Le Journal des dames et des modes“ hielt sich 42 Jahre in hoher Auflage auf dem Markt und wurde von einem damaligen Kritiker als einflussreicher wie Napoleon beschrieben, wobei die „Eroberungen“ des Journals höher bewertet wurden, überdauerten sie doch das Empire.

Ackermanns Repository of Arts, Literature, Fashions
(1817-1828)

Rudolph Ackermann ein deutsch-britischer Buchhändler, Lithograph, Verleger und Unternehmer, eröffnet 1795 in London eine Druckerei und eine Zeichenschule. „Ackermanns Repository of Arts, Literature, Fashions“ kurz „Ackermann's Repository“ erscheint 1809 als monatliche Publikation. Eigentlich kein Modemagazin enthielt es doch ab 1817 die damals sehr beliebten "Fashion Plates" welche zu einer Institution in der Mode geworden waren. Sie ermöglichten es, sich über aktuelle Modetrends zu informieren. Ackermann stellte die Bilder an seiner Lithographiepresse her, an den Werken waren auch bekannte Künstler wie der englische Maler und Karikaturist Thomas Rowlandson regelmäßig beteiligt.

Buchtipp: Ackermann S Costume Plates: Women's Fashions in England, 1818-28 (Taschenbuch)

Quelle: Wikipedia, WDR, Amazon / Text: Sabine